Plastikmüll, vor allem Mikroplastik, ist ein Thema, das in den letzten Jahren zunehmend ins
öffentliche Bewusstsein gerückt ist.Im letzten Schuljahr haben die Differenzierungskurse NW der Klassen 8 und 9 bei Herrn Kehren am Projekt „Plastikpiraten“ teilgenommen und ihre gesammelten Daten über die Müllverschmutzung des Rheindorfer Baches der Kieler Forschungswerkstatt zur Verfügung gestellt. In einem Fall sprang kurzfristig Herr Kehrens Biologie-Leistungskurs der Q1 ein, der sich zügig in die Aufgabe einarbeitete. Die Auswertung eines Teils dieser Datensammlung ist nun abgeschlossen und die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Environmental Pollution“ veröffentlicht. Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse und Details dazu, wie die Daten ausgewertet wurden, findet man in einer Präsentation, die eigens für Schulklassen und Jugendgruppen zusammengestellt wurde. Diese kann auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über den Reiter Aktionsmaterialien
(https://bmbf-plastik.de/plastikpiraten/aktionsmaterialien)
Heruntergeladen werden.
Das Ministerium dankte den teilnehmenden Klassen mit Urkunden und schrieb außerdem: “Für Ihre engagierte Teilnahme an den Plastikpiraten wollen wir Ihnen noch einmal ganz herzlich danken, denn ohne Sie wäre eine so umfassende Erforschung der Müllverschmutzung an Flüssen nicht möglich gewesen. Wir wissen, dass es nicht immer leicht ist ein solches Projekt in den Schulalltag zu integrieren und freuen uns deshalb umso mehr, dass so viele Gruppen teilgenommen und wissenschaftlich relevante Daten zum Umweltproblem Müllverschmutzung erhoben haben.“
Die Schülerinnen und Schüler haben, so das Ministerium, ganz entscheidend dazu beigetragen, dass wir endlich mehr wissen über die Verschmutzung deutscher Fließgewässer mit Müll. Dieses Wissen kann nun genutzt werden, um Müllquellen zu bekämpfen und so Flüsse, und damit letztendlich auch die Ozeane, vor Verschmutzung mit Plastikmüll zu schützen.
Ein paar zentrale Ergebnisse aus der Studie:
- insgesamt wurden 0,5 Müllteile pro Quadratmeter an deutschen Flussufern gefunden.
- der meiste Müll besteht aus Plastik (31%), auch Zigarettenkippen finden sich sehr häufig (20% allen Mülls)
- Müllansammlungen und für den Menschen gefährlicher Müll wie Glasscherben und benutzte Hygieneartikel finden sich an mehr als 8 von 10 Flussufern
- die Hauptmüllquelle sind Flussbesucher.
Der Abstract zum wissenschaftlichen Artikel ist verfügbar unter folgendem Link:
https://authors.elsevier.com/a/1Y5Q0zLNSO3-W
Außerdem gibt es weiterhin den Ergebnisbericht 2016/17 auf der Website bmbf-plastik.de, jetzt in überarbeiteter Form: https://bmbf-plastik.de/plastikpiraten/ergebnisse
Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen können auf einer interaktiven Deutschlandkarte auf bmbfplastik.de nachgelesen werden. Unsere Gruppen der Messkampagne 2018 findet man unter „9Q1science“, „Tannenbusch Piraten“ und „9aScience2.0“. Eine Besonderheit am
Rheindorfer/Dransdorfer Bach war, dass viel „Gro.müll“ und äußerst wenig Mikroplastik im und am Wasser gefunden wurde.
Für alle, die von den Plastikpiraten noch nicht genug haben, können wir freudig verkünden, dass es die Plastikpiraten auch im nächsten Jahr erneut geben wird – dann mit einer neuen Forschungsfrage und überarbeitetem Material. Der Probenahmezeitraum steht schon fest: Mai und Juni 2019.