Theaterstück Revolution 1848/49

Theater GeschichteBereits zum zweiten Mal durften wir die Schauspielerinnen und Schauspieler vom Hamburger Axensprung Theater in unserer Aula mit ihrem Theaterstück „Freiheit! 1848“ begrüßen. Wie im vergangenen Schuljahr konnte das Ensemble auch dieses Mal die anwesende Schülerschaft der Q1 für sich begeistern. 

Das vom Axensprung Theater selbst produzierte und von der Landeszentrale für politische Bildung geförderte Schauspiel widmet sich einem Thema, welches aktueller nicht sein könnte: dem Kampf gegen Unterdrückung und Willkür, für Selbstbestimmung und Menschenrechte. Während das Stück von der Revolution 1848/49 handelt, die sich kommendes Jahr zum 175. Mal jährt, geht es heute um die Missachtung von Menschen- und Freiheitsrechten in vielen Teilen der Erde und um den Kampf der Menschen für Rechte, die in westlichen Gesellschaften zu häufig selbstverständlich geworden sind. Handelt das Schauspiel von dem Kampf um Freiheit, Demokratie und von dem Wunsch nach deutscher Einheit, sieht sich die bestehende Demokratie hierzulande und in anderen Ländern zunehmend Angriffen von innen und außen ausgesetzt: Fake News, um gezielt Stimmung gegen Politik, Wissenschaft oder gegen den Staat zu machen, Cyberangriffe auf demokratische Institutionen, Angriffe auf Andersdenkende und Menschen anderer Herkunft oder Religion. 
Der Kampf für Demokratie, für westliche Werte und für den „europäischen Traum“ von Freiheit zeigt sich gerade ganz besonders in der Ukraine. Das Theaterstück erinnert lebendig an die Anfänge dieses Traums: Radikale Demokraten proben den Aufstand. Liberale Bürger wollen Freiheit, haben aber Angst vor Anarchie. Monarchen sind überfordert – hin- und hergerissen zwischen Zugeständnissen und brutalem Gegenschlag. Und in der Mitte die Nationalversammlung, in der heftig um eine Verfassung gerungen und gestritten wird. Wie soll die deutsche Nation aussehen? Mit welchen Freiheiten für wen? Republik oder konstitutionelle Monarchie? Es scheint lange her zu sein und hat mit uns heute doch mehr zu tun, als wir glauben.
Diese Fragen haben unsere Schülerinnen und Schüler, die sich von dem langen und facettenreichen Theaterstück sehr beeindruckt zeigten, auch bei der anschließenden Diskussion beschäftigt.
Sie haben viele Beispiele genannt und somit deutlich gemacht, dass es um dieselben Werte auch in der gescheiterten Revolution von 1848/49 ging: Ukraine, Russland, Iran, Nordkorea, aber auch Belarus, Türkei – alles reelle Bühnen, auf denen sich tragische Konflikte abspielen und Menschen für eine freiheitliche Zukunft gerade jetzt kämpfen und sterben.
Unsere Schülerinnen und Schüler zeigten auch ein besonderes Interesse an der Inszenierung und an der Arbeit und den Leistungen des Ensembles und der zwei Autoren: „Wie lange haben Sie an diesem Stück gearbeitet?“, „Warum sind Sie Schauspieler geworden?“, „Welchen Weg sind Sie dafür gegangen?“ bis zu der Frage „Wie beeinflussen Ihre Tätigkeit als Schauspieler und die Geschichten der Theaterstücke Ihr Leben außerhalb des Theaters?“. 
Ein dramaturgisches Geschehen so hautnah zu erleben, Geschichte dynamisch zu begegnen und dies in der eigenen Schule, hat viele unserer Schüler beeindruckt. Von einem Redebeitrag bei der Diskussion werden wir vielleicht noch hören: Theater und Geschichte mit einem eigenen Stück zu einem prägenden Ereignis selbst inszenieren – dieser Vorschlag eines Schülers stieß auf viel Zuspruch seitens der Mitschüler und auch der Schauspieler vom Hamburger Axensprung Theater. 

Herr Dr. Pizzo & Herr Wemme

 

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