Tabu-Schüler jetzt Zeitzeugen einer Zeitzeugin

Anita Lasker-Wallfisch, eine Überlebende aus dem Konzentrationslager Auschwitz, erzählt, wie Musik ihr Lebensretter wurde.

Als 16 Jährige nach der Deportation der Eltern allein mit den Schwestern in der Wohnung, dann Gefängnis, Konzentrationslager Auschwitz, schließlich Bergen Belsen - Anita Lasker-Wallfisch hat schon als Jugendliche die Hölle durchgemacht. In Auschwitz entging sie dem sicheren Tod in der Gaskammer nur durch ihr Cellospiel im sogenannten „jüdischen Mädchenorchester“. Bewegend erzählte die letzte Überlebendes des damaligen Orchester von den heute unvorstellbaren Stationen ihres Lebens bis zu ihrer Rettung und Neuanfang in England. Eine Rückkehr nach Deutschland? Versöhnung mit den Deutschen, die ihre Familie weitgehend ermordet haben? Beides lange nicht vorstellbar, bis sie es 1994 mit dem Londoner Orchester doch schaffte. „Gedenken – nicht Verdrängen und Wegschauen“, so die Botschaft der heute 91 Jährigen an alle, insbesondere an die jugendlichen Zuhörer, darunter eine Gruppe Tabu-Schüler. Simon: „Wir hatten das Ghetto in Theresienstadt besucht bei der Studienfahrt, da musste ich hierhin“. Sehr bewegt auch die Tabu-Schüler, die durch die Auschwitz-Fahrt schon viel erfahren hatten über das Schicksal der dort gefangenen, gequälten und vergasten Juden. Ein Abend im November, der allen sehr unter die Haut ging.

 

Ruth Brüggemann

 

Profile

 

 

Lernen

 

 

Angebote