Arnar Már Arngrímsson las am Tannenbusch-Gymnasium

20161216 Lesung„Ég er ekki sætur og klar eins og Katniss“ – in isländischer Originalsprache trug Arnar Már Arngrímsson den Rap vor, in den der 15jährige Sölvi all seinen Frust verpackt. Er ist von seinen Eltern am Ende der 9. Klasse für die ganze Zeit der dreimonatigen Sommerferien zu seiner Großmutter aufs Land geschickt worden, wo er auf dem Bauernhof mitarbeiten muss, ohne Internetzugang, Smartphone, iPod und social media.

Arnar Már Arngrímsson ist Lehrer an einem Gymnasium in Akureyri. Gleich für sein erstes Jugendbuch, „Sölvasaga unglings“ (= Saga vom jungen Sölvi) verlieh ihm Anfang November der Nordische Rat den skandinavischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2016. Für die Stufe 9 des Tannenbusch-Gymnasiums las er am 13.12.2016 zwei Kapitel aus der Probeübersetzung seines Buches, denn es ist vorläufig noch nicht auf Deutsch erschienen. Außerdem erzählte er unterhaltsam über Land und Leute in Island mit seinen nur 320000 Einwohnern, über die isländischen Sonderzeichen im Alphabet, das Wetter, das Essen, Besonderheiten des Schulsystems und – auf Nachfrage aus dem Publikum – über seine uralten Autos und das hohe Risiko auf vereisten Landstraßen. Für künftige Islandreisende bot er die allerwichtigsten Formeln zur Verständigung auf Isländisch an: Wie geht’s? / Halt die Klappe! / Ich liebe dich.

Die Stufe 9 als Zuhörerschaft dankte es dem Vortragenden mit viel Applaus und zahlreichen gut überlegten Fragen. Einige besonders Interessierte blieben bis zuletzt zu einer privaten Plauderei mit dem Autor. Auch der Büchertisch mit einer Auswahl zeitgenössischer und alter isländischer Literatur war in der Pause umlagert.

„Sölvasaga unglings“ wird hoffentlich im Januar 2017 in deutscher Übersetzung erscheinen, und zwar unter dem anspielungsreichen Titel „Die Leiden des jungen Sölvi“.

Sabine Günther

 

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